Makro extrem


Insekten und Spinnen ganz groß – und quicklebendig

von: Alexander Mett
Wer auch hierzulande exotisch anmutende Motive sucht, wird schnell fündig, wenn er sich mit Makro- oder Lupenobjektiven auf die Suche nach Insekten oder Spinnen begibt. Alexander Mett ist geradezu besessen von den kleinen Krabbel­tieren, und er hat sich in den letzten Jahren Methoden angeeignet, um die sechs- und achtbeinigen, oft nur wenige Millimeter großen Geschöpfe in Aktion abzulichten und dabei gleichzeitig die für große Schärfentiefe im extremen Nahbereich nahezu unverzichtbare Focus Stacking-Technik anzuwenden. »Extreme Wildlife-Makrofotografie« nennt er selbst das, was er da macht, und er legt großen Wert darauf festzustellen, dass seine Modelle weder betäubt noch sonstwie manipuliert werden und auch nach der Fotosession noch quicklebendig sind.

Speziell für Spinnen habe ich mich schon seit meiner Kindheit begeistern können. Damals waren es aber eher die großen Arten wie Winkelspinnen und Kreuzspinnen, die ich rund ums Haus fand, die mich faszinierten, gleichzeitig aber auch etwas gruselten. Seit ich die extreme Wildlife-Makrofotografie ausübe, sind es aber besonders sehr kleine Spinnenarten, allen voran die Springspinnen, die mich interessieren. Springspinnen scheinen wie gemacht für die extreme Makrofotografie. Nur durch wirklich hohe Abbildungsmaßstäbe wird die Schönheit dieser fantastischen Winzlinge überhaupt erst richtig erkennbar. Neben Springspinnen fotografiere ich besonders gerne Raubfliegen, auch sie sind sehr interessant und überaus fotogen. 
Als ich im Oktober 2011 nach Bad Tölz zog, begann ich mich für die Fotografie zu interessieren. Zunächst waren es die Landschaften im wunderschönen Oberbayern, die ich ins Bild setzen wollte. Bei meinen Touren sind mir jedoch immer wieder viele Insekten und Spinnen begegnet. Es entstand der Wunsch, auch diese mit der Kamera einzufangen. Mit der typischen Standardausrüstung eines Fotoanfängers stieß ich dabei natürlich schnell an Grenzen. Ich habe mich daher intensiv mit der Makrofoto­grafie beschäftigt und schnell festgestellt, dass auch ein Abbildungsmaßstab von 1:1 bei den meisten Motiven nicht ausreicht, um auf die gewünschten Vergrößerungen zu kommen. Also habe ich mir nach und nach eine Ausrüstung zugelegt, mit der ich Abbildungsmaßstäbe jenseits von 1:1 realisieren konnte. 
Zunächst waren das ein Retroadapter und alte Weinwinkelfestbrennweiten von Sigma und Minolta, was eine günstige und zugleich gute Möglichkeit ist, um in den extremen Makrobereich vorzudringen. Auch heute noch verwende ich neben Makroobjektiven von Sigma in Verbindung mit Achromaten, speziellen Lupenobjektiven und Zwischenringen auch noch Weitwinkel in Kombination mit einem Retroadapter. In Bad Tölz wohne ich mittlerweile zwar nicht mehr, die Faszination für die extreme Wildlife-Makrofotografie die während der Zeit dort bei mir entstanden ist, habe ich bis heute beibehalten.

Alexander Mett
wohnt in Herbstein im Vogelsberg und betreibt seit 2012 die Makrofotografie. Dabei hat er sich mit der extremen Wildlife-Makrofotografie einen Spezialbereich innerhalb der Makrofotografie ausgesucht, der sicherlich zu den anspruchs­vollsten gehört. Er ist Referenzfotograf für Sigma und hat bereits diverse Artikel für Fachzeit­schriften verfasst. In Workshops zeigt er, wie extreme Wildlife-Makrofotografie funktioniert. www.alexandermett-photography.de