Gut vier Monate nach der feierlichen Vergabe der »Oscars der Naturfotografie«, dem Wildlife Photographer of the Year in London, wurden Mitte Februar die Gewinner des LUMIX People´s Choice Award bekanntgegeben. Aus den insgesamt 48.000 Bildern, die zum letztjährigen Wettbewerb eingereicht wurden, hatte das Natural History Museum eine Shortlist mit 25 Fotos zusammengestellt, aus der das Publikum online ihre Favoriten auswählen konnte. Insgesamt beteiligten sich rund 28.000 Fotografie-Fans an dem Voting. Der Gesamtsieg geht an den im englischen Bristol ansässigen Fotografen Sam Rowley für sein erstaunliches Bild »Station squabble«. Es entstand in einer Londoner U-Bahnstation und zeigt zwei Mäuse, die auf dem Bahnsteig miteinander raufen. 

Auf der Suche nach diesem genialen Moment hatte Sam eine Woche lang mehrere U-Bahnstationen mit der Kamera besucht und sich flach auf den Boden gelegt – zum Erstaunen der anwesenden Fahrgäste. 
Irgendwann begegnete ihm dieser Moment, in dem sich die zwei Mäuse um ein paar Krümel stritten. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis eines der Tiere triumphierend davonzog – und der Fotograf hatte sein Bild im Kasten. Neben dem Gesamtsieger wurden vier weitere Bilder als »lobende Erwähnung« ausgewählt: Aaron Gegoski´s herzzerreißendes Porträt eines Orang-Utans, der für eine Box-Performance ausgebeutet wird, Michel Zoghzhogis Bild einer Jaguar-Mutter, die zusammen mit ihrem Jungen eine Anaconda gefangen hat, Martin Buzoras berührendes Porträt einer engen Verbindung zwischen einem Ranger und einem jungen Spitzmaulnashorn sowie Francis DeAndres‘ charmantes Bild einer Gruppe neugieriger arktischer Rentiere im Schnee. Die Ausstellung im Londoner Natural History Museum ist noch bis zum 31. Mai zu sehen. In Deutschland sind die Bilder des »Wildlife Photographer« u.a. im Münsteraner Pferdemuseum (bis 5. April) ausgestellt.