Blende 2022


Die Gesamtsieger stehen fest

Am 13. April wurden die Gewinner von Blende 2022 bekanntgegeben. Der traditionsreiche Fotowettbewerb für Print- und Online-Medien fand bereits zum 48. Mal statt. Auch NaturFoto war in diesem Jahr  wieder mit von der Partie. Nachdem die einzelnen Zeitschriften, Zeitungen und Online-Magazine ihre Auswahl in den vier Kategorien »Charakterköpfe«, »Faszination Wald«, »Makrofotografie« und »Kreative Spiegelungen« getroffen hatten, gingen 500 Fotos in den Bundesendausscheid. Eine neunköpfige Fachjury aus professionellen Fotografen, Experten und Branchenvertretern hat nun die Gesamtsieger ausgewählt. In einer neuen Kategorie wurde die Entscheidung erstmals nicht von einem menschlichen Wesen getroffen …

Die Makoaufnahme einer Spinne von John-Oliver Dum aus Bendorf (Rheinland-Pfalz) beeindruckte die Jury am meisten. Sie begeisterte durch ihre Schärfe und Klarheit und belegte den ersten Platz der Blende 2022. Als Auszeichnung für seine fotografische Leistung erhält der Fotograf u.a. eine Sony-Kamera, ein Tamron-Objektiv nach Wahl, einen CEWE-Gutschein sowie weitere Sachpreise und natürlich eine Medaille und eine Urkunde.

Den zweiten Platz im bundesweiten Endausscheid konnte sch die 18-jährige Ella Rudisch aus Waiblingen (Baden-Württemberg) mit ihrem Bild aus der Kategorie »Kreative Spiegelungen« sichern. Für ihr überzeugendes Motiv »Unendliches Ich« erhält sie eine Nikon Kamera sowie eine Silbermedaille plus Urkunde.
Der dritte Platz geht an Michael Magulski aus Hattstedt in Schleswig-Holstein. Für seine klare und ästhetische Porträtaufnahme eines Kapitäns erhält er neben der Bronzemedaille und der obligatorischen Urkunde eine Canon-Kamera.

Künstliche Intelligenz als Juror

Zudem wurde ein Sonderpreis vergeben, dessen Ergebnis auf ungewöhnliche Art und Weise zustande kam. Bei diesem Preis wurde die Entscheidung nicht der Jury überlassen, sondern einer künstlichen Intelligenz. Nicolai Brügger, der vor zwei Jahren bereits zum Blende-Gesamtsieger gekürt wurde, hatte zum Thema »Kreative Spiegelungen« eine Landschaftsaufnahme des Hintersees eingereicht, die es zwar nicht in den Bundesendausscheid geschafft hatte und damit auch der Jury nicht vorgelegt wurde, aber von der KI sehr wohl honoriert wurde. Laut dem Veranstalter PIV (Photoindustrie Verband) hat die KI insbesondere Naturaufnahmen auf die vorderen Plätze gewählt. Dies sei darauf zurückzuführen, dass die KI darauf trainiert wurde, Bilder zu erkennen, die »ein typischer Betrachter als ästhetisch gut bewerten würde«. 
Zur Erläuterung: Alle Bilder, die zu den vier Hauptkategorien eingereicht wurden, konnten auf Wunsch zusätzlich an der Sonderkategorie teilnehmen. Dazu konnten die Veranstalter die Pattern Recognition Company GmbH mit ihrer Excire-Technologie, einer in Deutschland entwickelten KI-Software für Bildverwaltung, als Partner gewinnen.

Sicherlich ein spannendes Experiment. Doch bleibt zu hoffen, dass diese Methode nicht  Schule macht und Fotografien in Zukunft hauptsächlich von Computer-Programmen bewertet werden, die vermutlich eine recht klare, um nicht zu sagen: eingeschränkte Vorstellung davon haben, was ein gutes bzw. schönes Bild ist – und was nicht.

Alle Siegerbilder der 100 Preis- und 10 Sonderpreisträger sind auf der Internetseite des Blende-Fotowettbewerbs veröffentlicht: www.blende-fotowettbewerb.de 

Das könnte Sie auch interessieren:

Der diesjährige People´s Choice Award des renommierten Wildlife Photographer of the ...

Publikumswahl


People's Choice Award beim Wildlife Photographer of the Year

Fotoszene
Anlässlich des herbstlichen Vogelzuges präsentierte der Verband Deutscher Naturparke e. V. ...

Vielfalt der Vogelfotografie


Sonderwettbewerb des Verbands Deutscher Naturparke

Fotoszene