Die Letzte ihrer Art?


Pentax K-3 Mark III

Rund sechs Jahre nach der K-3 Mark II präsentierte Ricoh mit der K-3 Mark III das Nachfolgemodell. Lange vorher angekündigt und mehrfach verschoben, weckte das Topmodell der Pentax-APS-C-Kameras hohe Erwartungen. Zumindest die technischen Daten lassen erwarten, dass die auch erfüllt werden. Hans-Peter Schaub hatte Gelegenheit die Kamera über gut sechs Wochen gründlich auszuprobieren und hat sich dabei allein auf die Fotofunktionen beschränkt.

Ricoh, der Pentax-Mutterkonzern, ließ auch in jüngster Zeit keinen Zweifel daran, an der Spiegelreflextechnik festzuhalten. Ein Umschwenken auf spiegellose Technik, wie sie derzeit von Canon und Nikon mit großem Aufwand betrieben wird, kommt zumindest für die Marke Pentax offenbar nicht in Frage. »Wir haben verschiedene Entwicklungsmöglichkeiten untersucht, aber wir glauben, dass sowohl spiegellose als auch DSLR-Kameras ihren eigenen Reiz haben. Ich kann mir vorstellen, dass in zwei oder drei Jahren einige Nutzer, die spiegellose Kameras gekauft haben, zu DSLR-Kameras zurückkehren oder sich für beide Systeme entscheiden werden, weil jedes seine eigenen Vorteile hat.« So äußerte sich Hiroki Sugahara, zuständig für Marketing und Kommunikation bei Ricoh Imaging in einem Interview mit dpreview.com anlässlich der CP+ noch im Mai 2019. Nach einer massenhaften Rückkehr enttäuschter »Spiegellos-Fotografen« zur guten alten DSLR sieht es derzeit noch nicht aus. Gleichwohl zeigt der Konzern nicht zuletzt mit der neuen Pentax K-3 Mark III, dass man gewillt ist, die Spiegelreflextechnologie konsequent weiterzuentwickeln. 

Gut durchdachte, robuste und dabei kompakte Kameras mit großem Funktionsumfang, die zuverlässig tun, was sie tun sollen, sowie ein enorm breites Angebot von alten und neuen Objektiven – das Pentax-DSLR-System hat sich über Jahrzehnte eine treue Fangemeinde erobert. Ob innerhalb dieser eine spiegellose Pentax-Systemkamera ganz oben auf dem Wunschzettel steht? Vermutlich nicht. Umso höher ist daher auch der Anspruch an die K-3 Mark III, gilt es doch zu zeigen, dass Spiegelreflextechnik nach wie vor bestehen kann und keinesfalls nur Spielzeug für hoffnungslose Nostalgiker ist. 

In der Hand

Die Pentax K-3 Mark III vermittelt schon beim ersten Kontakt Robustheit und exzellente Ergonomie. Mit 828 Gramm ist sie deutlich schwerer als vergleichbar ausgestattete Spiegellose mit APS-C-Sensor. Der üppig dimensionierte Handgriff sorgt dafür, dass sich die Kamera selbst in Kombination mit größeren Objektiven sehr gut halten lässt. Wie auch bei bisherigen Pentax-DSLRs finden sich am umfassend gegen Staub und Spritzwasser abgedichteten und bis -10° C frostsicheren Gehäuse zahlreiche Knöpfe, Tasten und Räder, die durchdacht und damit gut erreichbar platziert sind. Sie erlauben es, die Kamera weitgehend ohne Umweg über das Menü zu bedienen. Zudem sind sie nahezu alle programmierbar, können also von den Nutzern individuell mit Funktionen belegt werden. Neu ist das auf der Oberseite ganz rechts angeordnete Einstellrad für die Smart-Funktionen. Zusammen mit der direkt davor liegenden Smart-Taste (S.Fn) ermöglicht diese das schnelle Anwählen von fünf unterschiedlichen Einstellungen (z.B. Belichtungswert oder AF-Modus), die man selbst festlegen kann. Ebenfalls neu ist ein Joystick, der es erlaubt den AF-Punkt auszuwählen. Leider lässt er sich aber ausschließlich dafür nutzen und kann nicht verwendet werden, um durch das Menü zu navigieren. Das Menü selbst hat ebenfalls eine erhebliche Überarbeitung erfahren und orientiert sich nun stark an dem der Ricoh GR III. Es erweist sich als übersichtlich und gut strukturiert. Ein Hilfesystem erleichtert es zudem, sich schnell zurechtzufinden. Was mir persönlich fehlt, ist eine My-Menü-Option, die es erlauben würde, die am häufigsten genutzten Funktionen zusammenzufassen. Dafür aber lässt sich über die i-Taste ein Schnellmenü aufrufen, über das sich individuell festzulegende 20 Funktionen direkt ansteuern lassen. 

Sehr dezent ist das Auslösegeräusch. Der Spiegel ist gut gedämpft und der Verschluss auf bis zu 300.000 Auslösungen ausgelegt. Praktisch ist das kleine Topdisplay rechts neben dem Sucherhöcker, das über die aktuellen Einstellungen informiert. Ein nicht unerheblicher Vorzug des Pentax-Systems ist die Möglichkeit zahlreiche, teilweise bis zu 50 Jahre alte Objektive ohne umständliche Adapter-Lösungen zu verwenden. Für Fotografen, die solche älteren, manuellen Objektive an der Kamera nutzen wollen, gibt es die Option, die entsprechenden Einstellungen zu speichern und beim Objektivwechsel jeweils abzurufen. Zudem kann nun auch bei Optiken mit manueller Blendenwahl die Zeitautomatik verwendet werden.Die K-3 Mark III ist mit zwei SD-Speicherkartenfächern ausgestattet, von denen allerdings nur eines den besonders schnellen UHS-II-Standard unterstützt. 

Die Akkuleistung ist mit 800 Aufnahmen pro Ladung angegeben. Diese Angaben sind jedoch üblicherweise wenig aussagekräftig. Tatsächlich hängt die Zahl möglicher Aufnahmen extrem davon ab, was und wie man fotografiert. Bei Landschaftsaufnahmen mit längeren Belichtungszeiten und ausgiebigem Display-Einsatz war der Akku auch schon mal nach 400 Aufnahmen geleert. Habe ich hingegen Tiere in Aktion mit schnellen Bildfolgen aufgenommen, waren selbst nach rund 2.500 Aufnahmen noch 25 bis 30 Prozent Kapazität vorhanden. Etwas irritierend fand ich in dem Zusammenhang, dass die Kamera ohne Ladegerät und stattdessen allein mit einem Ladekabel ausgeliefert wird, das die Ladung des Akkus direkt in der Kamera gestattet (USB-C). Praktisch hingegen ist, dass sich die K-3 Mark III auch ohne Akku über eine Powerbank betreiben lässt (Power Delivery, ab 45 Watt). Zudem kann man den Kamera-Akku zur Not auch als Stromquelle nutzen, um etwa ein Smartphone zu laden.

Sucher & Display

Ein buchstäblich herausragendes Merkmal von Spiegelreflexkameras ist der optische Sucher, und der ist bei der Pentax K-3 Mark III nicht nur außergewöhnlich groß, sondern auch sehr hell und brillant. Dank einer 1,05fachen Vergrößerung ist er allenfalls geringfügig kleiner als vergleichbare Sucher von Kameras mit Kleinbildsensor. Es gibt meines Erachtens keine andere APS-C-DSLR, die ein derart eindrucksvolles Sucherbild liefert. Die Sucheranzeige ist übersichtlich und trotz Brille hatte ich nie Probleme, die relevanten Einstellungen zu erkennen. Selbstverständlich lässt sich eine Rasteranzeige einblenden (die Art des Rasters kann z.B. über das Smart-Funktionsrad ausgewählt werden) und auch eine elektronische Wasserwaage ist verfügbar. Auch das 3,2 Zoll große Touchdisplay überzeugt mit feiner Auflösung, hoher Helligkeit und ordentlicher Touch-Funktionalität. Die Helligkeit lässt sich gut an die jeweilige Umgebungshelligkeit anpassen. Für Nachtaufnahmen kann man die Anzeige auch auf den »Nachtsicht-Modus« (rote Anzeige) umstellen. Gut fand ich auch, dass sich die Display-Anzeige beim Drehen der Kamera ins Hochformat praktisch ohne Verzögerung mitdreht. Bedauerlich allerdings ist, dass das Display starr verbaut ist. Dass das viel besser geht, hat der Hersteller schon mit dem extrem robusten und dennoch sehr beweglichen Display der K-1 bewiesen.  

Sensor-Shift

Die K-3 Mark III verfügt wie alle anderen aktuellen Pentax-DSLRs über einen beweglich montierten Sensor, der mittels Sensor-Shift zur Bildstabilisierung eingesetzt wird. Das tut er äußerst effektiv und kompensiert laut Herstellerangabe bis zu 5,5 Zeitstufen. Dem Anspruch hält die Kamera in der Praxis auch stand. Insbesondere bei Aufnahmen mit längeren Telebrennweiten erzielte ich im Bereich von drei bis vier Zeitstufen oft 100 Prozent unverwackelte Bilder und auch bei den versprochenen 5,5 Zeitstufen, was beispielsweise etwa 1/15 bis 1/10 sec bei kleinbildäquivalenten 500 mm Brennweite entspricht, war rund ein Viertel bis ein Drittel der Bilder scharf. Die Entwickler der Pentax-DSLRs haben aber schon länger weitere Funktionen eingebaut, die sich des beweglichen Sensors bedienen. So wird es möglich eine, wenn auch kleine Shift-Möglichkeit zum Ausgleich stürzender Linien oder auch zum Ausgleich eines schrägen Horizonts zu nutzen. Die Pixel Shift Resolution-Funktion sorgt dafür, dass die Kamera in schneller Folge vier Bilder mit jeweils leicht verschobenem Sensor aufnimmt. Daraus resultiert zwar nicht, wie bei anderen Herstellern, eine höhere Auflösung. Vielmehr entsteht ein Bild, das ohne Farbinterpolation auskommt und aufgrund der Überlagerung der Einzelbilder auch deutlich weniger Rauschen aufweist. Insbesondere bei detailreichen Makro- oder Landschaftsaufnahmen statischer Motive ist das eine gute Möglichkeit, die Bildqualität merklich zu steigern. »Astrotracing« ist eine weitere Funktion, die sich den Sensor-Shift zunutze macht. Sie erlaubt es, dass der Sensor wie eine Nachführeinrichtung, im Rahmen des Verstellweges des Sensors der Bewegung der Sterne folgt. So sind lange Verschlusszeiten möglich, ohne dass die Sterne dabei zu Strichen geraten. Allerdings bedarf es bei der K-3 Mark III dazu – anders als beim Vorgängermodell – der Anschaffung eines externen GPS-Moduls (O-GPS1, ca. 250 €). Auch den Lowpass-Filter ersetzt, wie schon beim Vorgängermodell, der Sensor-Shift. Besteht die Gefahr von Moirees, lässt sich ein virtueller Lowpass-Filter zuschalten, der durch hochfrequente Sensorbewegungen die Entstehung von unerwünschten Interferenz-Mustern verhindern soll. In der Naturfotografie tritt das Problem allerdings praktisch kaum in Erscheinung.

AF & Serienbilder

Neben dem optischen Sucher ist das komplett neue AF-System eine der bedeutendsten Neuerungen der Kamera. Die Anzahl der AF-Sensoren wurde von 27 bei der K-3 Mark II auf nun 101 erhöht. Gleichzeitig wurde die Fläche, über die die Sensoren im Bildausschnitt verteilt sind, vergrößert. In der Breite werden nun rund 82 Prozent und in der Höhe gut 52 Prozent des Bildausschnitts abgedeckt. Im Vergleich zu den Spiegellosen ist das zwar immer noch deutlich weniger, verglichen mit anderen APS-C-DSLRs aber wird sie in dieser Hinsicht nur noch von der Nikon D500 übertroffen (ca. 92 bzw. 67 Prozent). Damit eröffnet sich viel gestalterischer Spielraum bei der Anordnung der Motive im Sucher. Noch wichtiger aber sind Geschwindigkeit und Genauigkeit der Fokussierung und auch da vermag die Kamera zu überzeugen. Insgesamt ist der AF sicher der bislang beste in einer Pentax-DSLR und eignet sich auch für flotte Action, etwa für Aufnahmen fliegender Vögel. Das AF-Tracking funktionierte im Test erstaunlich gut und mit hohen Trefferquoten von meist 75 bis 90 Prozent. Unterstützt wird dies von einem neuen Belichtungsmess-Sensor mit 307.000 Messpunkten, der sogar bei Verwendung des optischen Suchers eine Gesichts- und Augenerkennung unterstützt. Die funktioniert allerdings nach meiner Erfahrung nur bei menschlichen Gesichtern und auch da nicht ganz so schnell und zuverlässig wie bei den aktuellen spiegellosen Topmodellen von Sony, Canon oder Nikon. Dennoch ist sie in vielen Fällen sicher hilfreich. Für Tierfotografen bringt diese Option allerdings keinen Zusatznutzen. Im LiveView- (und Video-)Modus steht ausschließlich ein eher langsamer Kontrast-AF zur Verfügung, der zwar genau arbeitet, sich aber für sich bewegende Motive überhaupt nicht eignet.
Richtig flott ist die Serienbildrate. Bis zu 11 Bilder pro Sekunde sind bei Verwendung des kontinuierlichen AF möglich (12 Bilder/sec bei Einzelbild-AF). Mit einer schnellen SD-Karte (300 MB/sec) konnte ich zwischen 35 und 45 Raw-Bilder (DNG) in Folge schießen. War der Pufferspeicher voll, ging es mit immerhin noch knapp 3 Bildern pro Sekunde weiter.

Bildqualität

Der rückseitig belichtete CMOS-Sensor im APS-C-Format verfügt über eine Auflösung von 25,7 Megapixeln. Wie schon bei den anderen aktuellen Pentax-Kameras liefert auch dieser neue Sensor einen großen Dynamikumfang. Die Raw-Daten verfügen sowohl in den Lichtern wie in den Schatten über beträchtliche Reserven. Aufhellen dunkler Bildbereiche um drei oder vier Blendenstufen sind möglich, ohne dass dadurch das Rauschen besonders störend in Erscheinung tritt. Auch aus scheinbar überbelichteten Bildern lassen sich noch Strukturen rekonstruieren – bis zu einer Überbelichtung von etwa zwei Blendenstufen gelingt das in der Regel problemlos. 

Die Kamera erlaubt es, beim Raw-Format zwischen dem Pentax-eigenen PEF und dem universellen DNG zu wählen. Zwischen den Formaten lässt sich – zumindest bei der Betrachtung in Lightroom – hinsichtlich der Bildqualität kein Unterschied erkennen. Die DNG-Dateien waren allerdings durchschnittlich um rund 25 Prozent kleiner – für mich ein hinreichendes Argument, dieses Format zu wählen.

Ein Blick in die technischen Daten verrät, dass der Sensor Empfindlichkeiten von bis zu ISO 1.600.000 erlauben soll. Klingt erstaunlich, ist meines Erachtens aber ein missglückter (und überflüssiger) Versuch, Pluspunkte fürs Marketing zu erzeugen. Stellt man nämlich die maximale Empfindlichkeit von 1,6 Mio. ISO ein, ist im Raw-Format außer buntem Rauschen nicht viel zu erkennen. Und auch massive Rauschreduzierungsmaßnahmen vermögen kaum, das fotografierte Motiv erkennbar werden zu lassen. Bei ISO 640.000 sieht es nur unwesentlich besser aus. Es wäre daher sicher erheblich sinnvoller gewesen, auf diese komplett nutzlosen Optionen zu verzichten. Umso mehr, als die Kamera dann ab ISO 204.800 in entsprechend extremen Lichtsituationen bereits durchaus brauchbare Resultate mit noch sichtbarem, aber beherrschbarem Farbrauschen liefert. Bei ISO 102.400 lässt das Farbrauschen dann schon deutlich nach und ist schon bei ISO 52.600 so gering, dass es kaum noch auffällt. Auch das Helligkeitsrauschen ist ab ISO 204.800 schon relativ gering und nimmt bis ISO 25.800 so weit ab, dass feine Details gut wiedergegeben werden können. 

Erfreulich ist auch, dass selbst bei ISO 204.800 die Farben naturgetreu und ohne Verschiebungen abgebildet werden. Zwischen ISO 12.800 und 3.200 muss man schon sehr genau hinschauen, um Unterschiede festzustellen. Niedrigere Empfindlichkeiten sind praktisch frei von sichtbarem Farb- und Helligkeitsrauschen. Selbst bei hohen Ansprüchen an die Bildqualität lässt sich die Kamera problemlos in einem Empfindlichkeitsbereich zwischen ISO 100 und 12.800 einsetzen. Sie eignet sich damit beispielsweise sehr gut für Aufnahmen des nächtlichen Sternhimmels und andere Motive der nächtlichen Landschaftsfotografie. Sind bei wenig Licht besonders kurze Verschlusszeiten erforderlich, liefert sie aber sogar bis ISO 204.800 noch Daten, die sich nach behutsamer Rauschunterdrückung noch für viele Anwendungen einsetzen lassen. 

Fazit

Die Pentax K-3 Mark III ist sicher eine der besten, wenn nicht sogar die beste aktuelle Spiegelreflexkamera mit APS-C-Sensor. Extrem robust, dank vieler programmierbarer Bedienelemente in hohem Maße an individuelle Bedürfnisse anpassbar und dennoch gut zu handhaben, merkt man ihr an, wieviel Sorgfalt in der Entwicklung steckt. Das mag so manchen Pentax-Fan für die lange Wartezeit entschädigen. Der optische Sucher setzt Maßstäbe, der Autofokus wurde gegenüber bisherigen Pentax-DSLRs merklich verbessert und der neue Sensor erschließt dank seiner hohen Abbildungsleistung bei Empfindlichkeiten bis ISO 204.800 Motive, die mit vielen anderen Kameras schlicht nicht fotografierbar sind. Doch die Kamera hat auch Schwächen. So ist es schwer verständlich, dass man auf ein zumindest in einer Achse bewegliches Display verzichtet hat. Und auch die Tatsache, dass – anders als bei der K-3 Mark II – für Astrotracing-Aufnahmen die Anschaffung eines GPS-Moduls erforderlich ist, mag manchen ärgern, der diese einzigartige Funktion schätzen gelernt hat. Abgesehen davon aber gibt es an der Pentax K-3 Mark III wenig auszusetzen. Man muss sich dennoch fragen, für wen sich diese Kamera eignet. Ganz bestimmt für Fotografinnen und Fotografen, die bereits über ein Pentax-System verfügen und das bestmögliche Werkzeug nutzen möchten. Potenzielle Neueinsteiger ins Pentax-System sollten sich allerdings schon gründlich überlegen, wo ihre Schwerpunkte liegen bzw. vermutlich künftig liegen werden. Trotz dem deutlich verbesserten AF muss man doch konstatieren, dass Spiegellose wie die Sony Alpha-Serie oder Canons EOS R3/R5/R6 hinsichtlich des Autofokus, insbesondere bei sich schnell bewegenden Motiven sowie bei wenig Licht, deutlich überlegen sind. Es bedarf keiner prophetischen Gabe, um anzunehmen, dass die Zukunft der Fotografie im Wesentlichen ohne Schwingspiegel stattfinden wird. Spiegelreflexkameras werden daher wohl eher zum Nischenprodukt. Es könnte aber durchaus sein, dass Pentax mit dem kompromisslosen Bekenntnis zur DSLR-Technik diese Nische dann erfolgreich besetzt. Insbesondere Landschafts-, Makro-, Reise- oder Reportagefotografen können auf extreme hohe Serienbildraten und superschnellen AF meist ganz gut verzichten und schätzen den exzellenten optischen Sucher und den vergleichsweise geringen Stromverbrauch ebenso wie die enorme Robustheit dieser Kameras und die breite Palette an Objektiven. Vielleicht ist die Pentax K-3 Mark III dann eben nicht die Letzte ihrer Art.     

Hans-Peter Schaub
www.hanspeterschaub.de 

Pentax K-3 Mark III
Bildsensor: BSI-CMOS-Sensor (23,3 x 15,5 mm), 6.192 x 4.128 Pixel, Auflösung (effektiv): 25,73 Mio. Pixel, Pixelpitch: 3,8 µm
ISO: 100 – 1.600.000 
Dateiformate (Bild): Raw (14 Bit, PEF oder DNG), JPEG
Dateiformate (Video): MPEG-4/ AVC/H.264 (MOV), 
max. 4K (3.820 x 2.160) 24p, 30p / Full HD (1.920 x 1.080) 60p, 30p, 24p
LC-Display: 3,2 Zoll-LC-Touchdisplay, ca. 1,62 Mio. Bildpunkte, starr verbaut 
Optischer Sucher: 100 % des Bildausschnitts, 1,05-fache Vergrößerung (0,7-fach kleinbildäquivalent)
Serienbilder: 12 Bilder/sec bei Einzel-AF, ca. 11 Bilder/sec bei kontin. AF, ca. 45 Raws (DNG) in Folge (SanDisk Extreme Pro 128 GB/300 MB/sec)
Weitere Merkmale: 5-Achsen-Bildstabilisator (Sensor-Shift) kompensiert 5,5 Zeitstufen, AF-Empfindlichkeits­bereich -4 bis 18 LW, AF-Hilfslicht (LED), Tiefpassfilter-
Simulation, Horizont-Ausrichtung und Pixel Shift Reso­lution (verbesserte Farbauflösung) per Bildstabilisator, Astrotracer (erfordert weiteres Zubehör: O-GPS1) WLAN, Bluetooth, Abdichtungen gegen Staub und Spritzwasser, Mikrofon- und Kopf­hörer-Anschluss (3,5 mm), USB 3.2 Gen. 2/USB-C (kann über USB geladen werden), HDMI, Akkugriff D-BG8 als Zubehör 
Speichermedium: 1x SD/SDHC/SDXC UHS-II, 
1x SD/SDHC/SDXC UHS-I 
Abmessungen: ca. 104 (H) x 135(B) x 74 mm (T)
Gewicht (betriebsbereit mit Akku 
und 2 Speicherkarten): ca. 828 Gramm  
Straßenpreis: ca. 2.000 € 

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